Wenn die Nerven nicht mehr richtig wollen
Diabetes und das Nervensystem
Bei Diabetes wird grundsätzlich zwischen Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, die das körpereigene Immunsystem attackiert und insulinproduzierende Zellen schädigt. Bei Typ 2 Diabetes werden stattdessen die Körperzellen resistent gegen Insulin.
Insulin baut den Blutzucker im Körper ab. Sobald dies nicht mehr gewährleistet ist, befindet sich der Köper im Zustand der „Überzuckerung“ (Hyperglykämie). Es wird vermutet, dass dieser Zustand entweder die Sauerstoffversorgung der Nerven beeinträchtigt oder diese durch giftige Stoffwechselprodukte schädigt. Dadurch erhöht sich auf lange Frist die Wahrscheinlichkeit einer sensomotorischen diabetischen Polyneuropathie. Das heißt Bewegungen und Empfindungen (z. B. für Temperatur) sind betroffen. Eine autonome Neuropathie wiederum hat Einfluss auf das von uns nicht steuerbare vegetative Nervensystem.Die langen Beinnerven sind zumeist früher und stärker betroffen als die Armnerven. Es kann zu Rückgratverkrümmung, Skelettdeformationen, Zittern, Schwerhörigkeit, Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, Atemproblemen, Sprech- und Schluckstörungen kommen.
Infolge einer sensomotorischen Polyneuropathie können also Nervenschädigungen für abnehmendes Gefühl in Bein und Fuß sorgen und somit Gangstörungen nach sich ziehen. Auch Muskelschwund ist im Extremfall nach einer gewissen Zeit nicht auszuschließen.
Wichtig ist daher, die Ursache früh zu erkennen und in Abstimmung mit Ihrem Arzt die notwendigen Behandlungsstufen einzuleiten.