Behandlung von Nervenschmerzen

Es gibt nicht nur einen Weg! Wichtig für die Behandlung von Nervenschmerzen ist eine multimodale Therapie. Dabei werden unter anderem Medikamente mit weiteren Behandlungen kombiniert. Patienten mit neuropathischen Schmerzen profitieren oft auch von modernen Therapien wie der Hochtontherapie oder der sogenannten HiToP® Therapie. In mehreren nationalen und internationalen Studien wurde diese nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode bereits untersucht.
Ursache beseitigen – wenn möglich Bei der Behandlung geht es zunächst darum, die Ursache des Nervenleidens, wenn möglich zu beseitigen. Liegt Diabetes vor, muss der Patient seine Blutzuckerwerte optimieren. Auf Alkohol sollte verzichtet werden. Sind Medikamente die Ursache, sollte über einen Wechsel des Mittels nachgedacht werden. Doch oft findet sich keine Ursache für die Erkrankung. Dann empfehlen wir gezielt die Symptome zu behandeln.

Medikamente

Für die Behandlung der Symptome bei einer Polyneuropathie stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Das Problem: Klassische Schmerzmittel wirken kaum, weil sie in der Regel nicht direkt an den Nerven eingreifen und in diesen Fällen deren Schädigung nicht ausgleichen können. Eingesetzt werden vor allem Antiepileptika. Denn diese stabilisieren die zu hohe Nervenaktivität. Auch Antidepressiva werden häufig verschrieben, weil bei neuropathischen Schmerzen die gleichen Botenstoffe eine Bedeutung haben wie bei der Depression. Außerdem werden bei starken Dauerschmerzen auch Opioide verordnet.

Oft ist es sehr schwer, für den einzelnen Patienten das richtige Medikament zu finden. Meistens müssen mehrere Medikamente gleichzeitig genommen werden, um die Schmerzen einigermaßen in den Griff zu bekommen. Problematisch wird es, wenn mit Zunahme der Beschwerden auch die Dosierung der Medikamente gesteigert werden muss.

Typischerweise kommen bei Polyneuropathie folgende Mittel zum Einsatz:

  • Antidepressiva (z. B. Amitriptylin, Duloxetin)
  • Antikonvulsiva (z. B. Carbamazepin, Gabepentin, Pregabalin)
  • Nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Paracetamol, Metamizol)
  • Opioid-Analgetika (z. B. Tramadol, Tilidin, Naloxon)

Neben Medikamenten gibt es oftmals auch gute nicht-medikamentöse Methoden, um Nervenschmerzen zu lindern.

Alternative Ansätze

Des Weiteren stehen Polyneuropathie-Patienten heute eine Vielzahl von physikalisch-medizinischen Behandlungen zur Verfügung. Auch wenn es nicht für alle Therapien ausreichende wissenschaftliche Studien gibt, so berichten Experten, dass Patienten gut auf einzelne dieser Therapieformen ansprechen.

Eine nennenswerte Therapie ist die Hochtontherapie, auch HiToP® Therapie genannt. Dieser liegt die Überzeugung zugrunde, dass nicht nur aktive Bewegung – also Sport – den Stoffwechsel verbessert, sondern auch „passive“ in Form der externen elektrischen Muskelstimulation. 

Dabei wirkt die HiToP® Therapie – anders als eine klassische Elektrotherapie – in der Tiefe direkt auf die Oberschenkelmuskulatur ein und erzeugt angenehme, aber intensive und damit wirksame Kontraktionen.

Welche Erfahrungen liegen mit HiToP® vor?

Studien an anerkannten Kliniken und Forschungszentren zeigen, dass die Studienteilnehmer von der Hochtontherapie profitieren konnten. Die von den Nervenschädigungen verursachten Beschwerden waren mit der Hochtontherapie besser in den Griff zu bekommen. Bei diesen Studien kam das HTEMS® Hochtongerät HiToP® PNP zum Einsatz.

Bei Symptomen wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen und Taubheit, auch ohne medizinische Feststellung, können Verbesserungen eintreten.  Im Jahr 2004 wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Martin (heute Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ) die HiToP® Geräte der gbo Medizintechnik AG als Behandlungsalternative im Vergleich zum TENS-Verfahren erfolgreich erprobt.

2006 wurde am Universitätsklinikum Heidelberg in einer Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Peter P. Nawroth die Wirkung der HTEMS® bei Patienten mit schmerzhafter Polyneuropathie erforscht: Auch hier zeigte sich, dass sich bei 65 Prozent der Patienten die Schmerzen deutlich besserten.

 In einer Anwendungsbeobachtung des WDGZ im Jahr 2007 wurde die Datenbasis der Studien entscheidend erweitert: 414 Diabetespatienten erhielten ein Patientengerät für die Behandlung zuhause. Bei 88,4 Prozent besserten sich die polyneuropathischen Beschwerden deutlich.

Ausgehend von diesen Anfangserfolgen wurde die Therapie von mehreren Professoren an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland untersucht und in weiteren Studien erforscht.

Für die HiToP® Anwendung zu Hause wurde von der gbo Medizintechnik AG das Gerät HiToP® 191 entwickelt.

Wissenschaftliche Ergebnisse der Studien:

Professor Dr. Stephan Martin
Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums

Universitätsklinikum Heidelberg, Prof. Dr. Peter Nawroth:
• Bei 65% der Teilnehmer besserten sich Kribbelparästhesien und Schmerzsymptomatik deutlich

 Deutsches Diabetes-Zentrum, Prof. Dr. Stephan Martin, WDGZ:
• Bei 100% der Patienten gingen Missempfindungen und Taubheitsgefühle in den Beinen zurück

• Bei 69% wurden starke Schmerzen (bis zur Schmerzfreiheit) gelindert

Universität Würzburg, Prof. Dr. Dr. h.c. August Heidland:
• Bei 73% verbesserten sich Beschwerden wie Brennen und Taubheit

• Schlafstörungen nahmen ab

Die Studien wurden teilweise mit einer kleinen Anzahl von Teilnehmern oder über eine kurze Beobachtungsdauer oder ohne Kontrollgruppe durchgeführt.

Nachhaltige Effekte

Die HiToP® Therapie kann viele positive Wirkungen haben. Im Rahmen einer weiteren Studie am Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf beobachteten die Forscher folgende Effekte:

• Gewichtsverlust: durchschnittlich 1,4 Kilogramm
• Senkung des HbA1c-Wertes: durchschnittlich 0,6 Prozent

Weitere Effekte:

  • Stärkung der Muskulatur
  • durchblutungsfördernd
  • entwässernde Wirkung (Ödeme)
  • verbesserter Schlaf

Seit 2011 ist die Hochton – HiToP® -Therapie ein fester Bestandteil der Nationalen Versorgungs­leitlinien und somit von den beteiligten Fachgesellschaften anerkannt.

WICHTIG: Das Anlegen der Elektroden erfolgt in der Anfangsphase nicht am Beschwerdepunkt, sondern prinzipiell an den Oberschenkeln.

Einfache Handhabung zuhause

Das HiToP® PNP ist speziell für die Heimanwendung entwickelt worden und mit dem voreingestellten Programm ganz einfach zu bedienen. Überzeugen Sie sich von den Vorteilen einer Therapie in Ihren eigenen vier Wänden.

Mit dem HiToP® PNP werden Sie sich regelmäßig und effektiv behandeln. Zuhause können Sie noch besser entspannen und die Therapie in Ihren Tagesablauf integrieren. Ein Großteil unserer über 8000 Kunden empfindet die Therapie als angenehm und erholsam. Einige berichten, sie würden während der Anwendung einschlafen.

Die Bedienung des HiToP® PNP ist leicht: Das richtige Programm ist voreingestellt. Jeder Patient wird in der Anfangsphase durch das Expertenteam der gbo Medizintechnik AG auf Wunsch telefonisch betreut. Jeder unserer Mitarbeiter berät und betreut Sie umfassend nach Ihren persönlichen Wünschen und Bedürfnissen. Wir lassen Sie nicht alleine, sondern unterstützen Sie bei allen großen und kleinen Fragen.

Die optimale Anwendung des HiToP® PNP

Durch die Anlegetechnik an den Oberschenkeln wird eine effektive Tiefenstimulierung der gesamten Oberschenkelmuskulatur erzielt. Prof. Dr. Stephan Martin, Ärztlicher Direktor des WDGZ, geht in seiner Beurteilung der Wirkmechanismen davon aus, dass die HiToP®-Therapie systemisch auf den ganzen Körper wirkt. Wie kann ich eine optimale Wirkung sicherstellen? Eine regelmäßige Anwendung ist sehr zu empfehlen!

Sie sollten die Behandlung in den ersten 3 bis 4 Monaten täglich 60 Minuten durchführen, um die Möglichkeit einer Linderung zu erzielen.

Im späteren Verlauf sind drei Behandlungen von 30 Minuten pro Woche ausreichend. Falls die Beschwerden wieder verstärkt auftreten, können Sie die Abstände verringern und so Ihre optimalen Behandlungsintervalle finden.

Eine regelmäßige Anwendung ist sehr zu empfehlen, um eine optimale Wirkung sicherzustellen.

Was können Sie sonst noch tun, um der Neuropathie entgegenzuwirken?
  • Übergewicht vermeiden
  • Bewegung im Alltag
  • Regelmäßiger Sport
  • Ausgewogene Ernährung
  • Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren
  • Nicht rauchen
  • Kein Alkohol