Symptome der Polyneuropathie

Polyneuropathie kann auf zahlreiche unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. Hauptsächlich zeigen sich jedoch Diabetes und Alkoholmissbrauch für die Nervenkrankheit verantwortlich. Unabhängig von der Ursache entstehen in jedem Fall ähnliche Symptome.

Fehlempfindungen als Symptom für Polyneuropathie

Fehlempfindungen sind häufige Symptome der Polyneuropathie und machen sich oftmals bereits am Anfang der Erkrankung bemerkbar. Zu ihnen gehören:

  • Ameisenlaufen
  • Kribbeln
  • Prickeln
  • Druckgefühle bis hin zu dem Gefühl, dass Gliedmaßen regelrecht eingeschnürt oder abgeschnürt werden
  • Pelzigkeitsgefühle
  • Schwellungsgefühle

Die Missempfindungen können sich bei Berührung verstärken. Aber auch das Tragen von Kleidung kann die Beschwerden verschlimmern. So können beispielsweise Socken oder Handschuhe dazu beitragen, dass die Fehlempfindungen – die auch als Parästhesien bezeichnet werden – in der Intensität zunehmen.

Zu den Fehlempfindungen, beziehungsweise Empfindungsstörungen gehören unter anderem auch:

  • Ein gestörtes Temperaturempfinden
  • Die gestörte Wahrnehmung bei Berührungen oder Vibration
  • Gestörte Temperaturempfindung beziehungsweise -wahrnehmung und
  • Wahrnehmungsstörungen bei der Tiefensensibilität beziehungsweise Stellung der Glieder im Raum

Schmerzen als Symptome der Polyneuropathie

Auch Schmerzen gehören zu den Symptomen der Polyneuropathie. Sie treten in der Regel nach den Missempfindungen auf und umfassen vor allem brennende Schmerzen und Schmerzen bei Berührung. Hinzukommen können jedoch auch Schmerzen nach Muskelkrämpfen und anhaltenden Muskelzuckungen.

Wiederum können sich die Beschwerden verschlimmern, wenn die betreffenden Körperteile bekleidet oder berührt werden. 

Taubheit und Lähmungen bei Polyneuropathie

Als eine Erweiterung der Missempfindungen können sich im Verlauf der Polyneuropathie auch Taubheitsgefühle und Lähmungen entwickeln. Häufig betroffen sind vor allem die sogenannten peripheren Körperteile und Gliedmaßen, wie Zehen und Füße, sowie Finger und Hände. Aber auch Arme und Beine können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Durch die angegriffenen Nervenfasern und die dadurch hervorgerufenen Lähmungserscheinungen kann es in der Folge auch zu Muskelschwund kommen. Zudem kann der Muskeldehnreflex entfallen.

Sonstige Symptome einer Polyneuropathie

Beim weiteren Fortschreiten der Polyneuropathie können zu den bereits genannten Symptomen noch andere Beschwerden kommen. Zu diesen gehören:

  • Hautprobleme: Hierbei handelt es sich um Hauternährungsstörungen, die sich als Schwellungen, rötliche oder bläuliche Verfärbungen, ein partielles Austrocknen und Schuppen oder sogar Geschwüre äußern kann.
  • Herzrhythmusstörungen: Durch die Störung der Nerven kann auch der Herzrhythmus gestört werden. 
  • Knochenstörungen: Die gestörte Funktion der Nerven kann auch die Versorgung der Knochen beeinflussen. Hierdurch kann es zu einer Erweichung der Knochensubstanz kommen, wodurch die Anfälligkeit für Knochenbrüche erhöht wird.
  • Kreislaufstörungen: Schwindel vor allem, aber nicht nur beim schnellen Aufstehen kann viele Ursachen haben. Als Symptom der Polyneuropathie treten die Kreislaufstörungen allerdings sehr häufig auf und haben nicht immer einen plötzlichen Lagerungswechsel als Auslöser. 
  • Pupillenstörungen: Verkleinerte oder vergrößerte Pupillen können auftreten und dazu führen, dass eine Lichtempfindlichkeit besteht oder Sehstörungen auftreten. 
  • Schmerzlose Wunden: Aufgrund der gestörten Empfindung können unbemerkte Verletzungen auftreten. Verbrennungen, Schnitte oder blaue Flecke sind möglich. Die entstehenden Wunden werden oftmals als schmerzlos empfunden. Hierdurch kann es beispielsweise zu infizierten Wunden (vor allem den Füßen und Beinen) kommen, die zunächst nicht bemerkt werden. Gerade bei Diabetes stellt dies ein hohes Risiko dar. 
  • Störungen des Urogenitaltrakts: Inkontinenz, Störungen beim Entleeren der Blase und Impotenz können auftreten.
  • Verdauungsstörungen: Sowohl Durchfall als auch Verstopfung sind möglich. 

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