Burning Feet Syndrom

(brennende Füße)

Das Burning Feet Syndrom ist ein häufiges Symptom im Zusammenhang mit Nervenschädigungen wie Polyneuropathie. Dieses äußert sich durch ein starkes Brennen, Stechen und Schmerzen an den Füßen. Für die Betroffenen ist das Syndrom, das auch „Syndrom der brennenden Füße“ oder „Grierson-Gopalan-Syndrom“ genannt wird, sehr unangenehm. Es beginnt oft mit einem dumpfen Schmerz unter dem Mittelfuß und ist anfangs vermehrt nachts zu spüren. Bei fortschreitendem Krankheitsverlauf der Polyneuropathie verschlimmert sich auch das Symptom der brennenden Füße, das sich dann als ununterbrochener Schmerz an den Fußsohlen äußert. Die umgangssprachliche Bezeichnung „heiße Greisenfüße“ ist irreführend, denn meistens tritt das Syndrom im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Das Burning Feet Syndrom ist heutzutage in Industrieländern jedoch sehr selten geworden. Erfahren Sie hier alles über dieses Symptom der Polyneuropathie.
Was sind die Ursachen des Burning Feet Syndroms? Bekannt wurde das Burning Feet Syndrom erstmals im Zweiten Weltkrieg. Kriegsgefangene in fernöstlichen Ländern litten an Mangelerscheinungen, die als Ursache für den Symptomkomplex identifiziert wurden. Hierbei handelt es sich um einen mehrere Monate anhaltenden Mangel von Vitamin B 5 („Pantothensäuremangel“). Es gibt jedoch auch Hinweise darauf, dass das Burning Feet Syndrom eine genetische Komponente hat, also vererbbar ist. Weitere in der Fachliteratur diskutierte Ursachen sind ein anhaltender Druck auf die Nerven und Nierenprobleme. Außerdem scheint es einen Zusammenhang zu anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, rheumatoider Arthritis und dem Mangel eines bestimmten Schilddrüsenhormons (Hypothyreose) zu geben. Auch ein langjähriger Alkohol- oder Nikotinkonsum kann zu Durchblutungsstörungen führen, die eine Unterversorgung der Nerven im Fußgewebe zur Folge hat und sich in einem brennenden Gefühl äußert. Dies kann die Symptomatik des Burning Feet Syndroms noch verstärken.
Welche Symptome treten auf? Das durch Pantothensäuremangel verursachte Burning Feet Syndrom äußert sich – wie der Name bereits sagt – durch ein brennendes Gefühl an den Füßen. Meistens ist dieses Gefühl auf die Fußsohlen beschränkt, in manchen Fällen kann es sich aber auch bis zu den Knöcheln oder Unterschenkeln der Patienten ausbreiten. Das brennende Gefühl ist nachts am stärksten und wird erst in den frühen Morgenstunden besser. Es lässt sich oft nur durch die gezielte Kühlung lindern. Eine rötliche Verfärbung der betroffenen Hautstellen ist selten. Oft kommen dagegen kribbelnde oder stechende Empfindungen oder Taubheitsgefühle vor. Manche Patienten leiden zudem unter muskulären Verspannungen, einem starken Juckreiz oder zeigen an den Füßen eine besondere Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen. Auch kann es zu einer Schuppenbildung aufgrund trockener Haut oder aber einer vermehrten Schweißproduktion an den Füßen kommen. Da die Beschwerden vor allem nachts auftreten, leiden einige Patienten unter chronischen Schlafstörungen und anhaltender Müdigkeit tagsüber, welche die Lebensqualität weiter einschränken. Das Burning Feet Syndrom ist nur eine von zahlreichen Beschwerden, die in Folge eines Vitamin B5-Mangels auftreten. Oft leiden die Patienten auch an:
  • Magenschmerzen
  • erhöhter Infektanfälligkeit
  • Blutarmut
  • Depressionen
Da all die genannten Symptome auch bei anderen Störungen auftreten können, ist eine genaue Diagnostik wichtig. Vor allem ist es von großer Bedeutung, das Burning Feet Syndrom abzugrenzen von
  • einer tief liegenden Beinvenenthrombose
  • lokalen Nervenläsionen
  • zentral bedingten Sensibilitätsstörungen
  • psychogenen Störungen
  • Polyneuropathie (systemische Schädigung von peripheren Nerven)
  • bestimmten Hautkrankheiten (wie der Erythromelalgie)
  • den Folgen eines erhöhten Harnsäurespiegels im Blut (Hyperurikämie)
Im Zweifelsfall kann eine Blutuntersuchung helfen. Im Labor wird der beim Burning Feet Syndrom stets zu niedrige Panthothensäurewert aufgedeckt. Mithilfe bildgebender Verfahren können verschiedene Gefäß- und Nervenprobleme sichtbar gemacht werden.
Wie wird das Burning Feet Syndrom behandelt? Zur akuten Behandlung des brennenden Gefühls an den Füßen wird Kälte eingesetzt. Cool-Packs oder Eiswürfel auf den betroffenen Hautstellen haben sich als besonders effektiv erwiesen. Aber auch Fußbäder in kaltem Wasser oder das Auftragen kühlender Lotionen oder Fußsprays kann schnell Abhilfe schaffen. Die Kältebehandlung lindert die Schmerzen jedoch nur kurzfristig. Die langfristige Behandlung des Syndroms besteht darin, die Ursache zu beseitigen, also den Vitamin B5-Mangel auszugleichen. Dies geschieht in der Regel durch die regelmäßige Einnahme des Vitamins in Tablettenform. Ergänzend können folgende Methoden angewendet werden, um Begleitsymptome zu lindern:
  • Einnahme von schmerzlindernden und/oder krampflösenden Medikamenten
  • Akupunktur von Druckpunkten zur Krampflösung und Lockerung des angespannten Gewebes
  • Injektion von lokalem Betäubungsmittel zur schnellen und gezielten Schmerzlinderung
  • HiToP (Hochtontherapie) zur elektronischen Stimulation von Körperzellen und Förderung der Durchblutung
Insbesondere die Hochtontherapie (engl.: „high tone power therapy“, kurz: HiToP) wird von Medizinern unterschiedlicher Fachrichtungen immer häufiger eingesetzt. Diese Methode ist eine Weiterentwicklung der üblichen Elektrotherapie und setzt elektrischen Strom mit hochfrequenten Schwingungen ein. Beim Burning Feet Syndrom und ähnlichen Beschwerden (zum Beispiel der Polyneuropathie) kann die HiToP1 sehr gute Erfolge erzielen. Wichtig ist, dass nach der Behandlung regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden. Nur so lassen sich Komplikationen im Krankheitsverlauf oder ein erneutes Auftreten der Symptome schnell erkennen.

Wie sind die Heilungschancen?
Wie hoch die Heilungschancen sind, hängt vor allem davon ab, in welchem Stadium die Behandlung beginnt. Hat der Vitaminmangel bereits zu einer fortgeschrittenen Erkrankung der Nerven geführt, ist eine vollständige Heilung in der Regel nicht mehr möglich. Nur bei frühzeitiger Diagnose kann das Syndrom rechtzeitig behandelt werden, um bleibende Schäden zu verhindern. Die frühe Diagnose ist jedoch schwierig, da sich die Beschwerden meist erst im fortgeschrittenen Stadium der Nervenschädigung zeigen. Nur wenn die brennenden Füße das Symptom einer anderen Erkrankung sind, verschwindet durch die erfolgreiche Behandlung dieser zugrunde liegenden Erkrankung auch das Symptom der brennenden Füße.

Die zur schulmedizinischen Akzeptanz nötige Doppelblindstudie fehlt.
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