Polyneuropathie Diagnose

Die Erkrankung des peripheren Nervensystems die sogenannte Polyneuropathie hat eine Vielzahl von Ursachen und Symptomen, die eine Diagnosestellung häufig erschweren. Patienten klagen in aller erster Linie über Muskelstörungen, Gefühlsschwäche oder ein Kribbeln in den Extremitäten. Doch die Diagnose ist aufwendig und wird von Neurologen oder Nervenärzten durchgeführt.

Ausführliche Anamnese

Da die Ursachen der Polyneuropathie sehr vielfältig sind, wird ein Arzt zu Beginn eine ausführliche Anamnese erstellen. Da die Polyneuropathie symptomatisch auf eine Störung des peripheren Nervensystems hindeutet, welches dem Rückenmark entspringt, muss in erster Linie differentialdiagnostisch ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden. Ist dies bereits im Vorfeld geschehen, wird der Arzt durch eine Befragung der Symptome feststellen, um welche Art der Polyneuropathie es sich handelt. Wichtig ist dabei, an welchen Stellen die Beschwerden auftreten und wie sie sich äußern. Ebenfalls wichtig ist die familiäre Vorgeschichte, da bestimmte Erkrankungen genetisch vererbt werden können.

Neurologische Untersuchung

Zunächst werden in einer neurologischen Untersuchung die Reflexe der Patella- und Achillessehne überprüft. Insbesondere der fehlende Achillessehnenreflex ist symptomatisch. Mit dem Filament-Test wird die Berührungsempfindlichkeit der Haut des Betroffenen untersucht, ein Kalt-Warm-Test soll außerdem zeigen, ob die Fähigkeit besteht, diese Empfindungen richtig wahrnehmen zu können. Mittels einer Stimmgabel wird das Vibrationsempfinden getestet.

Überprüfung der Muskeln- und Nervenleitgeschwindigkeit sowie des Herzens

Durch die Überprüfung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurographie) kann ein Arzt messen, wie schnell die Nerven in den Armen und Beinen in der Lage sind, ein elektrisches Signal weiterzuleiten. Zusätzlich kann der Test Auskunft darüber geben, ob die Nervenzellen selbst beschädigt sind oder die Isolationsschicht, die die Nerven umgibt. Dieser Test ist vollkommen schmerzlos, da die abgegebenen Stromstöße sehr schwach sind. Ähnlich verhält es sich bei der Elektromyhographie, dort wird die elektrische Aktivität der Muskelfasern in den Gliedmaßen gemessen. Durch eine EKG soll überprüft werden, ob das Herz betroffen ist.

Laborwerte

Mittels Bluttest werden verschiedene Werte bestimmt, die ursächlich für eine Polyneuropathie sein können.

  • Blutzucker mit HbA1c-Wert
  • Entzündungswerte
  • Leber- und Nierenwerte
  • Rheumafaktoren
  • Vitamin B12- und Folsäurespiegel
  • Antikörper gegen Borrelien, Herpes, Masern oder Diphterie

Besteht der Verdacht auf einen Alkoholmissbrauch, kann der Arzt zusätzlich den Alkoholspiegel bestimmen lassen.

Liquoruntersuchung und Gewebeprobe

Besteht je nach Symptomatik der Verdacht, dass das Gehirn oder das Rückenmark betroffen sind, kann dies durch die Entnahme des Gehirnwassers festgestellt werden. Im Liquor können zusätzlich Viren- oder Bakterienerkrankungen wie Herpes oder Borreliose nachgewiesen werden. Das Gehirnwasser kann bei örtlicher Betäubung aus dem Rückenmark im Bereich der Lendenwirbelsäule entnommen werden. Oft wird auch am Unterschenkel ein Stück Nerv herausgeschnitten, der dann unter dem Mikroskop auf Veränderungen untersucht werden kann.

Fazit

Die Diagnosestellung der Polyneuropathie ist aufwendig und bedarf einer Reihe von Untersuchungen, die es allerdings erlauben, dass eine gesicherte Diagnose gestellt werden kann. Dieser Schritt ist elementar für den weiteren Verlauf, denn die genaue Diagnose erlaubt einen Rückschluss auf die Ursache und ist damit für die weitere Behandlung ausschlaggebend.

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