Taubheitsgefühl
(Hypästhesie)
Ursachen des Taubheitsgefühls
Das Taubheitsgefühl kann viele Ursachen haben, die es aufzudecken gilt, bevor eine Behandlung vorgenommen wird:
- Ischämie als mangelnde Durchblutung des entsprechenden Bereichs
- abgeklemmte oder verletzte Nerven, beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall
- Nervenerkrankungen wie Polyneuropathie
- Schädigungen der Haut, beispielsweise durch Verbrennungen
- Schlaganfall
- Infektionskrankheiten wie Gürtelrose, Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Borreliose
- Migräne
- psychologische Faktoren wie Angst- und Panikattacken
- Tumoren
- Vergiftungen
- Diabetes
- Vitamin-B12-Mangel
- Karpaltunnelsyndrom bei Taubheitsgefühl in den Händen.
Symptome und Formen der Hypästhesie
Eine Hypästhesie ist eine herabgesetzte Druck- bzw. Berührungsempfindung und gehört zu den Sensibilitätsstörungen. Sie kann an Armen, Händen, Oberschenkeln, Füßen oder im Gesicht auftreten. Seltener macht sich das Taubheitsgefühl im Kopf- oder Rumpfbereich bemerkbar. Das Taubheitsgefühl kann sowohl einseitig als auch beidseitig spürbar sein. Mögliche Begleiterscheinungen der Hypästhesie sind Schmerzen, Sehstörungen, Sprachstörungen oder Gleichgewichtsprobleme. Häufig setzt ein Kribbeln an der betroffenen Stelle ein, wenn das Taubheitsgefühl nicht nachlässt. Die Hypästhesie kann in verschiedenen Formen auftreten:
- taktile Hypästhesie: geminderte Berührungs- und Druckempfindung
- thermische Hypästhesie: gemindertes Hitze- und Kälteempfinden
- Hypalgesie: reduziertes Schmerzempfinden
- Pallhypästhesie: verminderte Wahrnehmung von Vibrationen
- Anästhesie: kompletter Sensibilitätsausfall.
Ist das Taubheitsgefühl nicht von anderen Symptomen begleitet und verschwindet es nach kurzer Zeit von selbst wieder, ist es meistens harmlos. Tritt es jedoch häufig und länger auf, kann es der Hinweis auf eine Grunderkrankung sein.
Diagnose der Hypästhesie
Die Diagnose basiert auf einer umfangreichen Anamnese. Der Arzt befragt den Patienten, wann das Taubheitsgefühl zuletzt auftrat, ob das Taubheitsgefühl in oder nach einer bestimmten Situation bemerkt wurde, beispielsweise nach einem Unfall oder bei einer bestimmten Haltung, ob das Taubheitsgefühl einseitig oder beidseitig ist, ob es anhaltend ist, vergeht oder wiederkehrt und ob andere Erkrankungen bekannt sind, durch die das Taubheitsgefühl ausgelöst werden könnte, beispielsweise Diabetes. Der Arzt prüft das Gleichgewichtsgefühl, die Eigenreflexe, das Sehen, das Gehör und das Bewusstsein des Patienten. Abhängig von der Verdachtsdiagnose kann der Arzt Blutuntersuchungen, Röntgenuntersuchungen, eine Dopplersonografie der Blutgefäße, eine Elektroneurografie oder eine Computertomografie vornehmen.
Komplikationen durch Taubheitsgefühl
Das Taubheitsgefühl führt zu Störungen der Sensibilität und der Reizwahrnehmungen. Es kann die Lebensqualität stark einschränken, wenn die Bewegung beeinträchtigt ist. Durch Lähmungen an Armen und Händen können alltägliche Bewegungen nicht mehr ausgeführt werden. Bei einem Fortschreiten der Hypästhesie ist der Betroffene häufig auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Schwerwiegende Fälle können zu geistiger Verwirrtheit führen. Wird eine Hypästhesie über einen langen Zeitraum nicht behandelt, können irreversible Folgeschäden eintreten.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Tritt das Taubheitsgefühl häufig auf und ist es langanhaltend, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Da Begleitsymptome wie Lähmungen, Schmerzen, Gleichgewichtsstörungen oder Sehstörungen der Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung sind, sollten Sie in solchen Fällen immer zum Arzt gehen. Der Allgemeinarzt kann eine Diagnose vornehmen und gegebenenfalls zu einem anderen Facharzt überweisen. Eine Selbstheilung einer Hypästhesie erfolgt in der Regel nicht. Wird keine Behandlung eingeleitet, verschlechtern sich zumeist die Beschwerden. Je früher Sie einen Arzt konsultieren, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Das ist insbesondere der Fall, wenn ein Schlaganfall die Ursache ist. Hier gilt es, keine Zeit zu verlieren.
Wie Sie einer Hypästhesie vorbeugen können