Welcher Sport hilft bei Polyneuropathie?
Auf die richtigen Sportarten kommt es an
Wurde bei Ihnen Polyneuropathie diagnostiziert, kommt es nicht darauf an, dass Sie anschließend Leistungssport betreiben. Für Ihre körperliche Fitness ist es bereits hervorragend, wenn Sie regelmäßig Sport treiben. Allerdings hängt die Wahl der geeigneten Sportart von der Art der Polyneuropathie ab: Falls Taubheitsgefühle und ähnliche Störungen der Empfindung zu den Symptomen gehören, sollte darauf geachtet werden, dass die Sportarten kein erhöhtes Verletzungs- oder Unfallrisiko aufweisen. Längeres Barfußgehen oder -laufen ist ebenso ungeeignet wie das Benutzen eines Laufbandes. Wird eine geeignete Sportart gewählt, unterstützt die regelmäßige Bewegung die vom Arzt verordnete Therapie. Je regelmäßiger Sport getrieben wird, desto besser ist die therapeutische Unterstützung. Das funktioniert sogar dann, wenn Sie nicht so viel Ausdauer haben und den Sport daher eher moderat betreiben.
Diese Sportarten werden bei Polyneuropathie empfohlen
Sind bei einer Polyneuropathie die Empfindungen in den Fußsohlen gestört, sollten Sportarten gewählt werden, welche die Füße schonen. So ist Radfahren oder Schwimmen gut geeignet und verbessert – regelmäßig durchgeführt – die persönliche Fitness. Auch Geräte- oder Krafttraining eignet sich als Sport bei Polyneuropathie. Wenn Sie in ein Fitnessstudio gehen, sollten Sie den Trainer auf die Polyneuropathie aufmerksam machen, damit er Ihnen schonende Übungen zeigen und spezielle Übungen empfehlen kann. Auch Spaziergänge oder Walken sind bei Polyneuropathie geeignet, wie gesagt, es kommt dabei eher auf die Regelmäßigkeit an.
Grundsätzlich eignen sich alle Sportarten, mit denen Sie Ausdauer und Kraft trainieren und Ihre Beweglichkeit steigern. Damit die empfohlene Therapie des Arztes unterstützt wird, sollte der Sport allerdings wirklich regelmäßig betrieben werden. Besser als eine intensive Einheit am Wochenende sind übrigens mehrere kurze Sporteinheiten in kürzeren Abständen. Damit kann sich der Stoffwechsel und der Körper langsam an die regelmäßige Anstrengung gewöhnen. Mit einer Mitgliedschaft im Verein oder in einer Sportgruppe lässt sich das Durchhalten deutlich steigern.
Spezielle Gymnastik für die Füße
Falls Ihnen zunächst Spazierengehen oder Walken zu anstrengend ist oder Ihnen durch die Polyneuropathie das Gehen grundsätzlich schwerfällt, sollten Sie trotzdem Ihre Füße beweglich halten. Das verbessert die Durchblutung der Zehen und Fußsohlen und beugt weiteren Verletzungen vor. Fußgymnastik lässt sich einfach im Sitzen durchführen und ist selbst beim Essen oder Fernsehen möglich. Wippen Sie beispielsweise im Stehen von den Zehen auf die Fersen. Das stärkt nicht nur die Muskulatur der Füße, sondern auch die Waden und verbessert dort die Durchblutung. Heben Sie ein Bein hoch und strecken dabei den Fuß waagerecht von sich weg. Bewegen Sie Ihre Zehen ähnlich wie eine Ballerina, rollen Sie einen Massageball unter den Fußsohlen oder malen Sie Kreise und Figuren mit den Füßen in der Luft.
Jede Bewegung hilft
Selbst wenn Sie nur wenig Zeit für Sport haben, können Sie sich jeden Tag ein kleines bisschen mehr bewegen. Erledigen Sie so viele Gänge wie möglich zu Fuß, steigen Sie lieber die Treppen hoch und lassen dafür den Fahrstuhl links liegen. Je mehr Sie sich im Alltag bewegen, desto besser ist es für Sie und Ihre Gesundheit. Um das Risiko einer Verletzung bei Polyneuropathie zu minimieren, sollten Strümpfe ohne Nähte und gut passende Schuhe getragen werden. Kontrollieren Sie Ihre Füße täglich, wenn Sie diese waschen und pflegen. So entdecken Sie mögliche Blasen oder andere Verletzungen schnell und können diese behandeln. Schließlich geht die Polyneuropathie mit ihrem oft gestörten Schmerzempfinden mit einem erhöhten Risiko für Verletzungen und Infektionen einher.
Bewegung ist bei Polyneuropathie wichtig
Diagnostiziert ein Arzt eine Polyneuropathie, ist oft die Wahrnehmung an den Gliedmaßen gestört. Sind die Fußsohlen taub, schränkt das viele Menschen ein: Sie trauen sich nicht mehr, weitere Entfernungen zu Fuß zurückzulegen. Ist die Polyneuropathie bereits fortgeschritten, ist ein Sturz ein recht häufiges Risiko bei dieser Erkrankung. Nimmt Ihre Angst vor einem Sturz zu, schränken Sie sich häufig mehr ein, als Ihnen und Ihrem Körper gut tut. Schon leichte regelmäßige Bewegung führt zu einer verbesserten Koordination und einem erheblich sichereren Gefühl im Körper. Die Muskeln werden gefordert und bleiben damit länger erhalten. Damit reduziert sich auch die Sturzgefahr im Alltag.
Sport und Bewegung wirken sich aber auch positiv auf die Polyneuropathie selbst aus. Der Kreislauf wird gestärkt, die Durchblutung und der Stoffwechsel wird gefördert. Das lindert auch die typischen Beschwerden der Polyneuropathie wie Kribbeln, Taubheit oder Schmerzen. Falls Sie nicht sicher sind, ob und welcher Sport Ihnen hilft, fragen Sie einfach Ihren Arzt.
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