Sensomotorische Polyneuropathie

Der Begriff Polyneuropathie steht übergeordnet für Erkrankungen des Nervensystems, bei denen es in einzelnen Bereichen des Körpers zu Schädigungen der Nerven kommt. So ist bei der sensomotorischen Polyneuropathie ausschließlich der Teil des Nervensystems betroffen, der für Bewegungsabläufe und für Empfindungen wie Schmerz, Hitze oder Kälte zuständig ist. Dies führt bei den Erkrankten zu einer Reihe von verschiedenen Symptomen, die sich vorrangig an den Gliedmaßen bemerkbar machen. Dabei kommt es zu einem gestörten Temperaturempfinden, Taubheitsgefühlen und einem möglicherweise vermindertem Schmerzempfinden. Darüber hinaus tritt häufig ein unangenehmes Kribbeln in Händen und Füßen auf, das mit sehr unangenehmen, stechenden Schmerzen einhergehen kann. Meist beginnen die ersten Symptome an den Zehen. Von dort aus breiten sich schleichend auf die übrigen Areale aus.
 

Die Ursachen der Krankheit sind vielfältig. Nicht selten tauchen Polyneuropathien als Begleiterscheinung der Stoffwechselerkrankung Diabetes Mellitus auf. Weitere Ursachen sind eine chronisch verlaufende Alkoholsucht, genetische Faktoren, ein Mangel an bestimmten Vitaminen oder verschiedene Autoimmunerkrankungen. Auch Chemotherapien (und andere toxische Substanzen) können sensomotorische Polyneuropathien auslösen.

Je nach Befund, steht bei der Behandlung des Patienten zunächst das Ausschalten des Auslösers der Polyneuropathien im Vordergrund. Im Falle einer Diabeteserkrankung würde dies das Erreichen eines normalen Blutzuckerwerts bedeuten. Sollte ein Vitamin B12 Mangel (oder ein anderer Vitaminmangel) bestehen, gilt es, diesen möglichst schnell zu beheben. Außerdem sollten Betroffene auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Ist es hingegen nicht möglich, die Erkrankung ursächlich zu behandeln, wird versucht, die auftretenden Symptome für den Patienten erträglicher zu machen. Ergo- und Physiotherapie stärken die Muskeln und helfen, Gleichgewicht und Koordination zu verbessern. Des Weiteren können Therapien wie die Hochtontherapie angewendet werden.