Kribbeln (Ameisenlaufen)
In Armen, Beinen, Händen und Füßen
Wodurch entsteht das Kribbeln in Armen und Beinen?
Kribbeln an bestimmten Körperstellen zählt zum medizinischen Bereich der Parästhesien und ist eine Sensibilitätsstörung der Nerven. Häufigste Ursache für den Effekt sind unteraktive oder inaktive Nerven, die etwa durch eine falsche Haltung abgedrückt werden und keine Signale mehr an das Gehirn senden. Der Arm oder das Bein „schläft ein“. Sobald die Position wieder verändert wird, beginnen die Nerven erneut zu arbeiten, das Kribbeln und die Taubheit verschwinden. Tritt das Gefühl auch abseits einer offensichtlichen Fehlhaltung auf, kann das auf einen Nervenschädigung oder eine andere Krankheit hinweisen.
Die häufigsten Ursachen für chronisches Kribbeln
Wenn Sie nur ab und zu das Ameisenlaufen verspüren und das Gefühl sich schnell von alleine wieder legt, gibt es in der Regel keinen Grund zur Besorgnis und keinen Anlass dazu, einen Arzt aufzusuchen. Kommt das kribbelnde Taubheitsgefühl allerdings regelmäßig vor, muss dem auf den Grund gegangen werden. Versuchen Sie sich vorab daran zu erinnern, wann das Kribbeln zum ersten Mal aufgetreten ist und ob es mit anderen Beschwerden einhergeht. Durch ein ausführliches Gespräch und eine Vielzahl an Untersuchungen kann der Arzt die Ursache diagnostizieren. Kribbeln kann unter anderem ein Symptom folgender Krankheiten sein:
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Form des Nerven-Engpass-Syndroms und betrifft den Handwurzelkanal. Es tritt vor allem bei älteren Personen auf und zeichnet sich nicht nur durch ein Kribbeln aus, sondern führt auch zu Schmerzen und Kraftverlust. Das schmerzhafte Kribbeln, das sowohl die Finger als auch die Handinnenflächen betrifft, tritt verstärkt während des Schlafes auf und lässt die Betroffenen häufig aufwachen.
Ebenfalls sehr verbreitet ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS). Dabei handelt es sich um eine neurologische Krankheit, die sich vor allem auf die Empfindungen in den Beinen auswirkt, in seltenen Fällen aber auch die Arme betreffen kann. Ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom bereiten die auftretenden Symptome vor allem in der Nacht oder während anderen Ruhephasen – etwa sehr langem Sitzen – große Beschwerden. Betroffene spüren Kribbeln und einen dadurch ausgelösten, sehr starken Bewegungsdrang. Die Missempfindung verläuft dabei von unangenehm bis stark schmerzhaft.
Die dritte, häufige Ursache für ständig austretendes Kribbeln in den Gliedmaßen sind orthopädische Erkrankungen, wie etwa ein Bandscheibenvorfall. Unter diesem Begriff versteht man das Verrutschen der Bandscheibe von ihrer ursprünglichen Lage in der Wirbelsäule. Dies geht in der Regel mit Rückenschmerzen einher, die je nach Stadium des Vorfalls sehr stark sein können. Weniger bekannt ist, dass der Bandscheibenvorfall bis in die Beine hin ausstrahlt und dort zu Kribbeln führt.
- Polyneuropathie
- Diabetes
- Gürtelrose und andere Viruserkrankungen
- Lyme-Krankheit und andere Infektionen
- Durchblutungsstörungen
- Bluthochdruck
- Multiple Sklerose
- Parkinson
- Gehirntumor
- Schlaganfall
An welchen Körperstellen kann Kribbeln noch auftreten?
Neben Armen, Beinen, Händen und Füßen gibt es auch noch einige weitere Körperstellen, an denen sich ein Kribbelgefühl ausbreiten kann. Diese haben aber in der Regel nichts mit inaktiven Nerven zu tun. So kribbeln die Lippen bei der Entstehung von eines Herpesbläschens und die Nase kribbelt aufgrund trockener Schleimhäute, bevor ein Schnupfen ausbricht. Bei den ersten Anzeichen kann hier schon vorab mit der Therapie begonnen werden
Lässt sich das Kribbeln vorbeugen?