Diabetes Typ 2

Alles was Sie wissen müssen

Inzwischen sind fast zehn Millionen Menschen hierzulande vom Diabetes Typ 2 betroffen. Ist die Diagnose gestellt, heißt das aber nicht, dass Sie für den Rest Ihres Lebens Insulin spritzen müssen. Viele Menschen, die an Diabetes Typ 2 leiden, könnten völlig ohne Medikamente auskommen, wenn sie sich gesund ernähren und ausreichend bewegen.

Das ist Diabetes Typ 2

Auch wenn Diabetes Typ 2 bei älteren Menschen auftritt, sind heutzutage auch jüngere Menschen und selbst Kinder und Jugendliche davon betroffen. Ursächlich für diese Krankheit ist eine Resistenz der Körperzellen gegenüber Insulin. Das Hormon sorgt dafür, dass der in der Nahrung enthaltene Zucker in den Körperzellen ankommt und dort als Energielieferant zur Verfügung steht. Sind die Zellen jedoch resistent, kann der Zucker nicht mehr aus dem Blut in diese gelangen und der Zuckerspiegel im Blut steigt. Das kann langfristig zu Folgeschäden wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Schäden an der Netzhaut der Augen und vielen anderen Begleiterkrankungen führen. Wird bei Ihnen Diabetes Typ 2 diagnostiziert, können Sie diesen selbst gut bekämpfen – einfach durch eine Änderung Ihres Lebensstils.

 

Die Symptome von Diabetes Typ 2

Während Diabetes Typ 1 in der Regel bereits im Kinder- oder Jugendalter diagnostiziert wird, sind vom Diabetes Typ 2 Betroffene oft älter. Wenn Sie sich ständig unwohl und müde fühlen, kann es daran liegen, dass der Körper die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate nicht mehr gut verwerten kann und der Blutzuckerspiegel zu hoch ist. Um die Zuckerkonzentration im Blut zu senken, wird dem Körper Wasser entzogen: Sie haben ständig Durst und verspüren Harndrang. Der überschüssige Zucker wird über den Harn ausgeschieden. Diese Symptome weisen auf Diabetes Typ 2 hin:

  • ständiger Durst und häufiger Harndrang
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Trockenheit der Haut
  • Wunden heilen schlecht ab
  • Muskelkrämpfe
  • Veränderungen der Sehstärke

Die Diagnose von Diabetes Typ 2

Hegt der Arzt einen Verdacht auf Diabetes Typ 2, bestimmt er den Blutzuckerspiegel. Dabei gibt es verschiedene Werte, die gemessen werden können:

  • Nüchternblutzucker: Dieser wird nüchtern gemessen, also vor der ersten Mahlzeit des Tages. Normalerweise beträgt dieser Wert bis zu 100 Milligramm pro Deziliter. Ist er zwischen 100 und 125 Milligramm pro Deziliter, liegt der Verdacht auf einen Prädiabetes nahe. Steigt der Wert jedoch über 125 Milligramm pro Deziliter, ist die Wahrscheinlichkeit eines Diabetes Typ 2 recht hoch.
  • Gelegenheitsblutzucker: Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel an, sinkt in der Regel jedoch in den darauf folgenden zwei Stunden wieder auf einen Normalwert.
  • Toleranztest: Sie trinken eine Lösung, in der 75 Gramm Glukose sind. Beträgt der Blutzucker zwei Stunden später mehr als 200 Milligramm pro Deziliter, kann der Arzt seine Diagnose auf Diabetes Typ 2 sicherstellen.
  • Langzeitblutzucker: Beim Langzeitblutzucker überprüft der Arzt den Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum.

Bestätigt der Blutzuckerwert die Diagnose des Arztes, kontrolliert dieser Blutdruck, Urin, Füße, Augen und Nerven.


Die Therapie von Diabetes Typ 2

Hat der Arzt bei Ihnen Diabetes Typ 2 diagnostiziert, verschreibt er Ihnen oft blutzuckersenkende Mittel. Damit wird der Blutzuckerspiegel gesenkt. Gleichzeitig kommt es jetzt auf Ihr persönliches Verhalten an. Falls Sie zu viel Gewicht auf die Waage bringen, sollten Sie nicht nur abspecken, sondern sich gleichzeitig mehr bewegen. Allein diese Maßnahmen können dazu beitragen, dass Ihre Körperzellen wieder auf das Insulin der Bauchspeicheldrüse ansprechen. Gerade wenn der Diabetes Typ 2 noch nicht schwer ausgeprägt ist, können Sie ihn mit der Änderung Ihres Lebensstils in den Griff kriegen. Grundsätzlich gilt: Jede Behandlung von Diabetes Typ 2 ist individuell. Je nachdem, wie Ihre persönliche Lebenssituation und die bereits vorhandenen Begleiterkrankungen sind, brauchen Sie Ihre ganz eigene Medikamention. Die Reduzierung des Übergewichtes und ein Mehr an Bewegung ist jedoch fast immer sinnvoll. Oft reicht es bei Diabetes Typ 2 aus, sogenannte Antidiabetika zu nehmen. Erst wenn die Bauchspeicheldrüse so stark geschädigt ist, dass sie zu wenig Insulin produziert, muss dieses gegeben werden.


Die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2

Damit Ihr Blutzuckerspiegel nicht zu hoch steigt, sollten Sie auf ballaststoffreiche Kost mit viel Gemüse setzen. Genießen Sie zudem jeden Bissen und essen Sie Ihre Mahlzeiten achtsam. Lassen Sie ausreichend Pausen zwischen den Mahlzeiten, damit Ihr Körper zwischendrin auf Fettverbrennung schalten kann. Kleine Snacks zwischendrin sollten Sie möglichst vermeiden. Das gilt auch für kalorienhaltige Getränke. Während Weißmehl und Zucker den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lässt, steckt im Hafer ein Stoff, der diesen senkt. Daher sollten Sie lieber die Vollkornvariante essen, wenn es um das richtige Brot oder die Nudeln geht. Da Fertigprodukte ebenso wie Fast Food viel Zucker und Fett enthalten, sollten sie so wenig wie möglich gegessen werden. Denken Sie daran, dass in Alkohol nicht nur eine Menge Kalorien stecken, sondern er gleichzeitig die Fettverbrennung hemmt.

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Bewegung bei Diabetes Typ 2

Sobald Sie sich bewegen, brauchen Ihre Muskeln Zucker. Diesen nehmen sie zuerst aus dem Blut. Sobald Sie Ausdauersport und Muskelaufbau betreiben, desto mehr Zucker verbrauchen Ihre Muskeln und der Blutzuckerspiegel sinkt. Da Muskeln selbst in Ruhephasen mehr Energie verbrauchen als das Körperfett, sollten Sie durch moderates Krafttraining mehr Muskelmasse aufbauen.

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