Berührungsschmerz
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Die Diagnostik
Um den Berührungsschmerz von einer Neuralgie ohne Reizauslöser zu unterscheiden, werden Sie beim Arztbesuch mit verschiedenen Berührungsreizen konfrontiert. Dazu ist es wichtig, dass Sie als Patient „mitarbeiten“ und alle Reize benennen, die Ihnen Schmerzen bereiten. Ebenso sollte der Schmerz ausführlich beschrieben werden. Berührungsschmerzen können stechend, brennend, drückend und mit Fehlempfindungen verbunden sein. Eine neurologische Untersuchung, oftmals mit der Lumbalpunktion zur Hirnwasseruntersuchung verbunden, zeigt den Grad der Nervenschädigung auf. Begründet sich der Schmerz in einer Vorerkrankung, beispielsweise Herpes Zoster, ist eine Blutbild- und Hirnwasseruntersuchung notwendig, um gegebenenfalls aktive Viren zu behandeln. Wer unter Berührungsschmerz leidet, sollte die Diagnose von einem Neurologen stellen lassen. Der Hausarzt kann hier nur mit einer Überweisung zum Spezialisten helfen, da die Diagnostik verschiedene computergestützte Verfahren, in einigen Fällen auch eine mehrtägige stationäre Beobachtung im Krankenhaus beinhaltet.
Therapie bei Berührungsschmerz
Nach vorangehender Diagnostik wird ein Therapieplan entwickelt. Dessen Ziel ist es, die Reizempfindlichkeit der Haut oder einzelner Körperpartien zu regulieren. Bei einer physischen Schädigung der Nervenenden ist eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Berührungsschmerzen wirken sich sowohl psychisch wie körperlich aus und können zur Depression führen. Die Behandlung „erlernter“ Berührungsschmerzen zielt darauf ab, die vom Gehirn angelegte Schmerzlandkarte neu zu programmieren und gespeicherte Reize durch ein anderes Empfinden zu überschreiben. Bei starkem Berührungsschmerz ist eine langfristige Therapie nötig, da die alleinige Behandlung mit Medikamenten lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen bekämpft. Je länger Sie den Berührungsschmerz als gegeben annehmen und nicht handeln, umso tiefer prägen sich die Empfindungen im Gehirn ein. Um effektiv zu behandeln, sollten Sie frühzeitig reagieren und die Schmerzbeschreibung vollständig und ehrlich vornehmen.
Berührungsschmerz nimmt bei Nichtbehandlung chronischen Verlauf
Wird Berührungsschmerz nicht anhand seiner Ursachen behandelt, stellt sich ein chronischer Verlauf ein. Dieser bringt mit sich, dass sich die Schmerzen bis zu einem Grad verstärken, an dem selbst kleinste Berührungen und Kontaktpunkte einen enormen und lang anhaltenden Schmerz erzeugen. Liegt eine Nervenschädigung vor, muss diese vorangehend behandelt werden. Autogenes Training und Entspannungstherapien sind dauerhaften Schmerzmedikationen grundsätzlich vorzuziehen.