Wie entsteht ein diabetisches Fuß-Syndrom – was sind die Anzeichen?
Die Entstehung dieses Syndroms lässt sich beim neuropathischen Fuß auf zwei Ursachen zurückführen:
Die in den äußeren Zonen des Fußes gelegenen Nerven sind durch einen jahrelang erhöhten Blutzuckerspiegel geschädigt
Das Fußgewölbe sackt zusammen, weil die Muskulatur aufgrund der geschädigten Nerven geschwächt ist.
In Folge kommt es zu Taubheitsgefühlen und schmerzlosen Druckstellen an den Fußsohlen oder den Zehen. Die Haut fühlt sich trocken und warm an, zudem ist der Puls tastbar. Das fehlende Schmerzempfinden kann zu Brüchen und Geschwüren führen. Infizierte Fußgeschwüre heilen bei betroffenen Diabetikern schlecht ab und können sich großflächig ausbreiten. Lässt sich die fortgeschrittene Infektion nicht eindämmen, droht schlimmstenfalls eine Amputation.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Treten erste Anzeichen des Symptoms auf, muss umgehend ein mit dem Krankheitsbild vertrauter Orthopäde, Dermatologe oder Internist konsultiert werden. Ein schnelles, professionelles Eingreifen ist essenziell, um zusätzliche Komplikationen zu vermeiden und eine Amputation zu verhindern. Umfassende Untersuchungen (Röntgen, nuklearmedizinische Untersuchung, Magnetresonanztomographie) erfassen Veränderungen an den Gefäßen und den Knochen.
Liegen Geschwüre vor, macht der Arzt einen Abstrich und Infektionen werden stationär mit Antibiotika behandelt. Beim Vorliegen einer Ischämie kann ein operativer Eingriff notwendig sein, bei dem Engstellen gedehnt werde. Thrombozyten-Aggregationshemmer verbessern zudem die Fließfähigkeit des Blutes und Geschwüre lassen sich mit einer speziellen Gipstechnik therapieren. Zur Korrektur einer Fehlstellung der Füße eignen sich Einlagen und orthopädische Schuhe.
An welchem Punkt droht einem diabetischen Fuß die Amputation?
Mit Stand vom August 2017 leben in Deutschland 7-8 Millionen Diabetiker. Die Zahl der auf Diabetes zurückzuführenden Amputationen ist seit der Jahrtausendwende rasant gestiegen. Vor circa 20 Jahren lag die Zahl der Amputationen bei rund 29.000 Eingriffen. Mittlerweile werden jährlich 62.000 Amputationen durchgeführt – mit steigender Tendenz. Zu spät diagnostiziert und unbehandelt besteht ein hohes Risiko, dass ein diabetischer Fuß amputiert werden muss.
Eine Amputation ist in jedem Fall das letzte Mittel, sofern medikamentöse und operative Maßnahmen nicht ausreichen, um Infektionen und Nekrosen zu stoppen.
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