Fußpflege bei Polyneuropathie
Warum die professionelle Fußpflege so wichtig ist
Symptome im Fußbereich – das „Sockengefühl“
Die Füße sind häufig zuerst von der Krankheit betroffen, da die Nervenleitbahnen vom kleinen Zeh bis zum Rückenmark den weitesten Weg zurückzulegen haben, es ist daher sehr selten, dass sich Polyneuropathie zuerst an Schultern oder Hüften bemerkbar macht.
An den Füßen kann das „Sockengefühl“ entstehen, welches seinen Namen durch seine klare Abgrenzung erhalten hat – es sind nur die Körperregionen betroffen, die theoretisch mit einer Socke bedeckt werden. Zunächst kann es kribbeln, die Füße können sich kalt oder heiß oder taub anfühlen, und manch ein Patient denkt dabei zunächst an eine Durchblutungsstörung oder glaubt, er trüge zu enge Socken. Doch das Missempfinden hört nicht auf, Wassertemperaturen werden nicht mehr unterschieden, zu enge Schuhe nicht mehr als unangenehm empfunden. Manche Patienten, insbesondere diejenigen, die mit Alkoholabusus zu kämpfen haben, erhalten im Gehirn keine korrekte Information mehr über die Gelenkstellung der Füße, so dass sie unsicher gehen und mit geschlossenen Augen oft nicht das Gleichgewicht halten können.
Warum ist die Fußpflege bei Polyneuropathie so wichtig?
Der fehlende Schmerzreiz ist das Problem: Schmerzen sind das wichtigste Alarmsignal des Körpers! Schmerzen machen auf ein Problem aufmerksam – und wenn das Bewusstsein für ein Problem nicht geweckt wird, kann das Problem sehr viel größer werden.
Die Füße sind durch ihre exponierte Lage natürlich anfälliger für Verletzungen und sie sind täglich großen Belastungen ausgesetzt. Kleine Schnitte oder Risse im Nagelbett werden von gesunden Personen bemerkt, beobachtet und bei Bedarf behandelt. Im Regelfall wird durch die eigene Fußpflege Infektionen vorgebeugt, da Bakterien nicht eindringen können und Verschmutzungen beseitigt werden.
Die Podologin Christina Grube ist Mitglied im ZFD und in der DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft), 3TO-, sowie VHO-Therapeutin, Reflexzonentherapeutin und Ausbilderin.
Christina Grube machte in einem Interview am 28.04.2019 besonders auf die Situation von Diabetes mellitus Patienten aufmerksam:
Was geschieht bei der Fußpflege?
Zuvorderst dient die richtige Fußpflege zur Gesunderhaltung des Fußes. Ein professioneller Podologe sieht seinen Patienten etwa alle 4-6 Wochen, und damit oft häufiger als der behandelnde Hausarzt oder Onkologe, je nach Krankheitsbild.
Möglichkeiten für die Fußpflege daheim
Folgende Möglichkeiten haben Patienten für die Pflege Ihrer Füße/Beine daheim:
- Tägliche Versorgung mit der entsprechenden Hautpflege
- Reinigen der Zehenzwischenräume
- Tragen von orthopädischen Schutzschuhen und angepassten Einlagen