Gestörtes Temperaturempfinden
Häufiges Symptom einer Polyneuropathie
Das passiert bei Polyneuropathien
Die Nerven, die sich an den Zehen, Fingern und anderen Körperteilen befinden, senden Signale an das Gehirn und zurück zur Haut. Mit ihnen werden nicht nur bewusste, sondern auch unbewusste Funktionen gesteuert. Werden Nerven in ihrer Funktion beeinträchtigt, wirkt sich das auf die entsprechenden Regionen des Körpers aus. Sind beispielsweise motorische Nerven geschädigt, schränkt das die Muskeln in ihrer Funktion ein oder die Beweglichkeit lässt nach. Zur einem gestörten Temperaturempfinden kommt es, wenn die sensiblen Nerven an den Extremitäten und anderen Körperteilen geschädigt werden.
Polyneuropathien treten relativ häufig auf
Polyneuropathien treten relativ häufig auf, schätzungsweise drei Prozent aller Menschen sind von dieser Krankheit betroffen. Im Alter kommen Polyneuropathien deutlich häufiger vor als in jüngeren Jahren. Das Risiko einer Erkrankung an Polyneuropathien steigt deutlich bei denjenigen, die bereits an Diabetes mellitus leiden. Von ihnen entwickelt rund die Hälfte aller Betroffenen im Laufe ihrer Krankheitsgeschichte eine Polyneuropathie. Manche Neuropathien entwickeln sich binnen kurzer Zeit, während andere über Jahre hinweg stetig schlimmer werden. Vermutet der Arzt eine Polyneuropathie, wird sie mit neurologischen Untersuchungen nachgewiesen. Dabei wird unter anderem untersucht, wie gut die elektrische Leitfunktion der Nerven noch funktioniert.
Polyneuropathien effektiv behandeln
Bevor eine Polyneuropathie wirksam behandelt werden kann, klärt der Arzt die Ursache dafür ab. Wird die Krankheit behandelt, die zur Polyneuropathie geführt hat, verbessert sich in der Regel auch die Nervenerkrankung. Solange jedoch die verursachende Krankheit nicht erkannt oder behandelt wird, ist es lediglich möglich, die Symptome der Polyneuropathie zu mildern. Ist ein Alkoholmissbrauch Ursache, muss erst der Körper entgiftet werden. Ist Diabetes für die Polyneuropathie ursächlich, gilt es, den Blutzuckerspiegel zu senken und den Diabetes zu behandeln.
Sensible Nerven sind betroffen
Ist das Temperaturempfinden durch Polyneuropathien gestört, betrifft das die sensiblen Nerven. Das sind Nerven, die von der Haut bis zum Gehirn führen und Berührungen, Schmerzen, Vibrationen oder Temperaturen wahrnehmen und darüber das Gehirn informieren. Ist diese Wahrnehmung gestört, kann es nicht nur zu einem gestörten Temperaturempfinden kommen, sondern auch zu Kribbeln oder Taubheitsgefühlen. Damit geht gleichzeitig eine Unempfindlichkeit gegen Schmerzen einher. Wenn Sie allerdings nicht spüren können, ob die Temperaturen zu heiß oder kalt sind oder wenn Verletzungen nicht schmerzen, kann es passieren, dass unbemerkt Wunden entstehen. Diese bieten dann Viren und Bakterien eine Einfallspforte, zugleich heilen die Wunden oft wesentlich langsamer.
Diabetes als Ursache
Ist ein Diabetes Ursache für die Polyneuropathie, sind die peripheren sensiblen Nerven häufig betroffen. Je länger ein Diabetes besteht, desto häufiger treten Polyneuropathien auf. Das liegt daran, dass der hohe Blutzuckerspiegel den Stoffwechsel der Nerven stört. Gleichzeitig werden dort Abbauprodukte abgelagert, die dazu führen, dass die Nervenzellen an Sauerstoffmangel leiden und dadurch geschädigt werden. Diagnostiziert ein Arzt Diabetes, muss im Lauf der Therapie nicht nur der Blutzucker gut eingestellt werden. Bei den Kontrolluntersuchungen inspiziert der Arzt oder ein Podologe regelmäßig die Füße und testet, wie empfindlich dort die Haut und damit die Nerven sind. Wird festgestellt, dass eine diabetische Polyneuropathie vorliegt, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Damit wird berücksichtigt, ob die Polyneuropathie tatsächlich durch Diabetes oder ob sie durch eine andere Krankheit verursacht wird.
Regelmäßig die Füße pflegen